Sehen wir Wild welches der Hund noch nicht bemerkte, werden wir hektisch, fangen an zu rufen oder fassen die Leine fester und kürzer. Was der Hund daraus lernt ist folgendes: Wenn Frauchen hektisch wird, lohnt es sich erst recht nach Jagdzielen Ausschau zu halten.
Was kann man aber machen, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist? Wenn man diese Fehler machte, weil man ein Opfer billiger Bücher schlechter Autoren wurde?
Das A und O liegt in einer soliden Grundausbildung und einer gefestigten Bindung. Um es ganz hart zu sagen: Ein Hund mit Jagdpassion, welcher nicht auf Stoppkomandos absolut zuverlässig hört, gehört immer an die Leine und zwar genau so lange, bis der Besitzer verstanden hat, den Hund zu erziehen. Das Wichtigste ist es, dem Hund jeden Jagderfolg zu nehmen, dies geht nur an der Leine.
Dies ist in aller Regel nicht im Alleingang möglich. Man selbst sieht die unzähligen kleinen Fehler von denen ich oben einen Bruchteil aufzählte nicht. Man benötigt einen außenstehenden Beobachter der viel Hundeerfahrung hat am besten in einer guten Hundeschule. Dieser relativ geringe finanzielle Betrag ist eine gute Investition in die nächsten 10 Jahre und dient dem Zusammenhalt, der Freiheit und den Nerven beider Seiten.
Auch bleibt der zeitliche und finanzielle Aufwand wesentlich geringer wenn man VOR dem Auftreten der ersten Probleme diese Hundeschule aufsucht und damit der Problementstehung vorbeugt.
Wir besuchen die Fahrschule ja auch nicht erst nach dem ersten Unfall oder erlernen das Lesen und Rechnen erst nach dem ersten Vorstellungsgespräch. Ziel dieses Besuches sollte es sein zu erkennen, wenn der Hund Jagdverhalten zeigt. Läuft er bereits los, haben Sie Ihren Einsatz verschlafen und den Hund in seinem Verhalten gefördert Sie haben ihn weiter für sein Verhalten belohnt.
Sie müssen Ihren Hund soweit kennenlernen, dass Sie exakt in dem Moment eingreifen können, wenn er den Entschluss tätigt loszulaufen, wenn er beschließt, eine Spur
aufzunehmen. Sie müssen sehen, wenn er angespannt Beute fixiert oder eine Spur aufnimmt.
Sie müssen Eingreifmöglichkeiten lernen, wenn der Hund sich aus Ihrem Blickfeld entfernt, er soll nicht an Ihrer Seite kleben aber ein eigenständiges Stöbern im Unterholz darf logischerweise von Ihnen nicht geduldet werden.
Lernen Sie dem Hund beizubringen immer in Ihrer Nähe, im 10 Meter Umkreis zu bleiben, langsamer zu werden, sich auf den Weg rufen zu lassen und beim Anblick von Wild zu verharren und auf den Besitzer zu warten.
Alleine lässt sich dies nicht schaffen. Haben Sie einen extrem hundeerfahrenen Menschen in der Familie kann´s klappen ich rede hier nicht von jemanden, der sein ganzes Leben lang Hunde hatte, ich rede von Menschen, die viele, viele Hunde erzogen haben und auf dem wissenschaftlich neuestem Stand sind, ansonsten suchen Sie VOR Entstehen der ersten Probleme eine gute Hundeschule auf, wenn die Rasse ein solches Verhalten erahnen lässt oder beim Junghund erste Anzeichen auftreten. Das A und O bei allen erzieherischen Aufgaben vor allem bei unerwünschtem Jagdverhalten ist es die Bindung zwischen Hund und Mensch zu verstärken. Es muss für den Hund mehr Vorteile bringen bei Ihnen zu bleiben als auf eigene Faust zu jagen.
Ich spreche hier nicht davon den angeborenen Jagdinstinkt zu unterdrücken und den Hund in ein unnatürliches Verhalten zu zwingen, ich rede davon dem Hund beizubringen, dass Jagderfolg nur an Ihrer Seite möglich ist.
Das Kapitel der Bindungsstärkung zwischen Hund und Mensch erachte ich als so wichtig, dass ich ihm hier eine Extraseite gewidmet habe. Geeignete Beschäftigung, Spiele und Jagdersatzhandlungen stelle ich im Kapitel Beschäftigung vor.