Mantrailing
Welche Voraussetzungen braucht der Hund?
Hunde freuen sich in der Regel sehr, wenn sie artgerecht beschäftigt werden. Besonders wenn sie Ihre hervorragende Nase benutzen dürfen, um etwas zu suchen und am Ende die begehrte Belohnung erhalten.
Geeignet für Mantrailing ist jeder Hund der Spaß am Suchen hat. Ob dies der Fall ist, kann man nur ausprobieren. Manchmal braucht es ein paar Übungseinheiten bis beim Hund die Begeisterung geweckt ist, gerade bei unsicheren oder ängstlichen Hunden. Bei diesen kann man dann oft eine erstaunlich positive Entwicklung, bis hin zu mehr Selbstsicherheit und Vertrauen zum Menschen beobachten.
Der Begriff Mantrailing kommt aus dem Englischen und bedeutet die Verfolgung einer menschlichen Duftspur. Der Hund orientiert sich beim Mantrailing am Individualgeruch der zu suchenden Person. Und das auf jedem Untergrund: Wald, Wiese, aber auch Asphalt.
Übersetzt heißt es Personensuche, bei der der Hund den individuellen Duft eines Menschen verfolgt. Dieser Duft ist so einzigartig und unverkennbar wie ein Fingerabdruck von uns und kann durch die Absonderung abgestorbener Hautschuppen von Ihrem Hund wahrgenommen werden. Von den Hautschuppen verliert der menschliche Körper in der Minute mehrere Zehntausend, die wie eine Wolke um uns herumwirbeln. Durch äußere Umwelteinflüsse, wie den Straßenverkehr, Wind und Regen werden diese weggetragen, fallen zu Boden oder bleiben an Gebüschen hängen.
Bakterien wandeln die abgestorbenen Hautzellen in Gase um, welche die Hundenase selbst in kleinsten Konzentrationen noch riechen kann.
Aus diesem Grund ist es möglich, dass der Hund auch das nahe Umfeld mit einbezieht und nicht nur auf der Lauf-Spur des Menschen trailt. Je nach Gebiet, ob Wald, Wiese oder Stadt, kann die Duftspur für den Hund sogar bis zu 96 Stunden riechbar bleiben. Da kann man mal sehen, zu welch einer Leistung unsere Hunde fähig sind. Viele wissen gar nicht was für eine tolle Spürnase in unserem Vierbeiner steckt und was damit alles möglich ist. So wird das Mantrailing heute immer beliebter, nicht nur für Polizei- und Rettungseinsätze, sondern auch zur sinnvollen Beschäftigung für unseren Familienhund.
Zu Beginn erhält der Hund einen Geruchsgegenstand der zu suchenden Person. Das kann ein Kleidungsstück, ein Alltagsgegenstand oder eben auch nur ein Türgriff sein.
Doch nicht der Hund alleine macht seine Arbeit, auch der Hundeführer hat ausreichend zu tun. Er muss seinen Hund lesen können. Also die Signale, welche der Hund während der Suche zeigt feinste Änderungen in der Körperhaltung, Rute, Bewegungen des Kopfes sehen, deuten und entsprechend reagieren.